Understanding Written Artefacts
In den den letzten drei Jahrzehnten hat das wissenschaftliche Interesse an Schriftartefakten erheblich zugenommen. Verbesserte Möglichkeiten, Bilder und Texte zu produzieren, zu speichern, zu verbreiten und zu analysieren, haben historische und systematische Forschungen angeregt. Die Materialwissenschaften stellen Methoden zur Verfügung, mit deren Hilfe die biologischen und chemischen Identitäten von Schriftartefakten festgestellt werden können. In Asien und Afrika werden Manuskripte und Inschriften zunehmend als Teil des kulturellen Erbes begriffen, und die enorme Zahl der Manuskripte in diesen Regionen wird allmählich katalogisiert und zugänglich gemacht. Die Zeit ist gekommen, einen globalen Rahmen für die Erforschung aller Schriftartefakte von den Anfängen bis heute und aus aller Welt zu entwickeln, wie er aufgrund einzigartiger Voraussetzungen nur in Hamburg möglich ist. Die Universität Hamburg blickt auf eine lange Tradition exzellenter Forschung zu Manuskripten zurück. Neben dem Sonderforschungsbereich „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ werden derzeit drei Grants des European Research Council, zwei Langzeitprojekte im Akademienprogramm, das großangelegte Vorhaben „Erhaltung der Handschriften aus Timbuktu“ und eine Reihe kleinerer Projekte durchgeführt. Das beantragte Exzellenzcluster „Schriftartefakte verstehen“ wird von 40 Geisteswissenschaftlern aus 23 Fächern sowie 10 Wissenschaftlern aus Biologie, Chemie, Informatik, Kognitionspsychologie, Mineralogie, Physik, und Radiologie getragen. Sie werden einen einheitlichen, vergleichenden und umfassenden Ansatz entwickeln, um die Frage zu beantworten, was die Schrift mit dem Menschen, und was der Mensch mit der Schrift macht. Sie werden endlich auch Erkenntnisse gewinnen, die unmittelbar relevant sind für die Bewahrung von Dingen, die zum kulturellen Erbe der gesamten Menschheit gehören.
Beteiligte Institutionen:
- Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
- Technische Universität Hamburg
- Universität zu Lübeck