Exzellente Institutionen
Ein modernes, leistungsfähiges Wissenschaftssystem benötigt im Sinne einer strukturellen Differenzierung Universitäten mit individuellen Profilen, da Universitäten und Universitätsverbünde Stärken in unterschiedlichen Bereichen besitzen. Die Exzellenzstrategie hat dazu beigetragen, dass die Institutionen ihre Potenziale erkennen und noch weiter ausbauen, um weltweit als Orte der Spitzenforschung bekannt zu werden.
Der Exzellenzwettbewerb führt an den Universitäten regelmäßig zu einer kritischen Bestandsaufnahme ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen sowie zur konzeptionellen Weiterentwicklung ihrer Strukturen in sämtlichen forschungsbezogenen Bereichen. Dies hat eine Dynamisierung des Wissenschaftssystems zur Folge, die sich unter anderem an Verbesserungen der institutionellen und finanziellen Rahmenbedingungen universitärer Forschung, der Situation des wissenschaftlichen Personals, der wissenschaftlichen Karrierewege und der forschungsorientierten Lehre sowie an erweiterten interdisziplinären sowie intra- und interinstitutionellen Kooperationsformen ablesen lässt. Als systemweite Effekte sind insbesondere die Steigerung der Leistungsfähigkeit, der institutionellen Strategiefähigkeit, der internationalen Sichtbarkeit der Universitäten sowie eine funktionale Differenzierung im deutschen Wissenschaftssystem hervorzuheben.
Die Leistungsfähigkeit der Forschung ist auch abhängig von den institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Die Exzellenzförderung hat diese entscheidend verbessert: Es wurden und werden universitäre Verbundformate auf- und ausgebaut und Infrastrukturen und Fördermaßnahmen etabliert, die ganz auf die Belange hervorragender Forschung ausgerichtet sind. Dies schafft umfangreiche neue Freiräume für die Wissenschaft, die dazu beitragen, international herausragende Forschungsschwerpunkte zu institutionalisieren. Kompetenzen und Kapazitäten werden quer zur disziplinären Ordnung der Fakultäten und weit über die Grenzen der Universitäten hinaus wirkungsvoll gebündelt. Über infrastrukturelle und thematische Schwerpunktbildungen sind mit der Exzellenzförderung überdies vielfach Beiträge zur Entwicklung und Profilierung von Wissenschaftsregionen gelungen. Der Wettbewerb hat zudem Auswirkungen auf die Berufungs- und Personalpolitik der Universitäten, die vielfach qualitätsbezogen strategisch neu ausgerichtet wurde und wird. So wurden und werden beispielsweise Tenure-Track-Modelle etabliert, strukturierte Programme zur Betreuung von Promovierenden ausgebaut, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlichem Beruf ausgedehnt oder die Berufsperspektiven von Dual Career Couples verbessert.