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Hybrid-Flachs Pavillon und Wangen Turm; Blick über die Argenwiese der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu (© ICD/ITKE/IntCDC Universität Stuttgart)
Hybrid-Flachs Pavillon und Wangen Turm; Blick über die Argenwiese der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu (© ICD/ITKE/IntCDC Universität Stuttgart)
Kegel
Exzellenzcluster

Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur

Ziel des Exzellenzclusters "Integrative Computational Design and Construction for Architecture" ist es, das volle Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um das Planen und Bauen in einem integrativen und interdisziplinären Ansatz neu zu denken und damit wegweisende Innovationen für das Bauschaffen zu ermöglichen.

Architektur ist von zentraler ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Bedeutung. Menschen verbringen 87% ihres Lebens in Gebäuden. Der Bausektor konsumiert bereits heute mehr als 40% der globalen Ressourcen und Energie, doch der Raumbedarf nimmt weiter dramatisch zu: in den nächsten 35 Jahren sind neue städtische Bauten für 2,6 Milliarden Menschen zu schaffen. Allein in deutschen Städten wird der Mehrbedarf mit jährlich 400.000 Wohnungen und dazugehörigen gewerblichen und öffentlichen Gebäuden beziffert. Die Produktivität der Bauindustrie stagniert aber seit Jahrzehnten. Die verheerenden Umweltfolgen und die mangelnde Produktivität sowie die vielschichtige Relevanz der Architektur zeigen deutlich, dass wir dringend neue Ansätze für das Planen und Bauen benötigen.

Digitale Technologien bieten neue Lösungsansätze für diese Herausforderungen. Aufgrund der Kleinteiligkeit der Bauindustrie und einer zergliederten Forschungslandschaft erfolgt die Digitalisierung der verschiedenen Teilbereiche des Bauschaffens jedoch weitestgehend entkoppelt und sehr langsam. Dies führt in den meisten Fällen lediglich zu inkrementellen Verbesserungen und isolierten Erkenntnissen. Ziel des Exzellenzclusters ist es, das volle Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um das Planen und Bauen in einem integrativen und interdisziplinären Ansatz neu zu denken und damit wegweisende Innovationen für das Bauschaffen zu ermöglichen. Durch einen systematischen, ganzheitlichen und integrativen computerbasierten Ansatz sollen die methodischen Grundlagen für eine umfassende Modernisierung des Bauschaffens gelegt werden.

Eine zentrale Zielsetzung ist die Entwicklung einer übergeordneten Methodologie des „Co-Design“ von Methoden, Prozessen und Systemen, basierend auf interdisziplinärer Forschung zwischen den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Ingenieurgeodäsie, Produktions- und Systemtechnik, Informatik und Robotik sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Wir erwarten, dass unsere methodischen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse umfassende Lösungswege für die durch inkrementelle Ansätze nicht zu meisternden ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen aufzeigen und die Voraussetzungen für eine qualitätsvolle, lebenswerte und nachhaltige gebaute Umwelt sowie für eine digitale Baukultur schaffen. Ebenso soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im weltweit größten Industriesektor gestärkt werden.

Beteiligte Institution:

  • Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme