Africa Multiple
Africa Multiple: Reconfiguring African Studies
Die Afrikastudien sind aktuell mit tiefgreifenden konzeptuellen Fragen konfrontiert: Was konstituiert „Afrika“? Ist Afrika grundlegend exzeptionell oder nicht? Zugleich stellt sich in der Wissensproduktion über Afrika das Problem der ungleichen Verteilung von Macht, und damit die grundsätzliche Frage, wer Afrika wie erforscht. Im Cluster wollen wir neue Antworten auf diese theoretischen und strukturellen Herausforderungen entwickeln.
Der Titel „Afrika Multiple“ verweist auf unseren Ansatz, dass Afrika weder einheitlich noch isoliert ist, sondern stets durch seine in ständigem Wandel begriffenen Beziehungen konstituiert wurde und wird – eingebettet in globale Verflechtungen, stetig im Fluss. Aus diesem Ansatz folgt die Notwendigkeit eines neuen konzeptuellen Rahmens, der uns ermöglicht, die Gleichzeitigkeit heterogener und sich gegenseitig beeinflussender afrikanischer Lebenswelten zu erfassen, wie sie in Prozessen des Sich-Beziehens und Inbeziehungsetzens entstehen. Als ein solcher Rahmen eignet sich das Konzept der Multiplizität. Als zentrale analytische Instrumente dienen uns Relationalität und Reflexivität, mittels derer wir Multiplizität erforschen und konzeptualisieren.
Unser Forschungsumfeld ist darauf zugeschnitten, durch inter- und transdisziplinäre Arbeit in spezifischen Themenfeldern neue empirische und theoretische Erkenntnisse zu generieren. Auf struktureller Ebene setzen wir die Neugestaltung der Afrikastudien durch die enge Kooperation mit internationalen Institutionen und Kolleg*innen in gemeinsamer Forschung sowie einer neuartigen digitalen Forschungsumgebung um. Das Knowledge Lab bildet den Kern unserer Arbeit zu Theorie, Methodologie und zur kritischen Reflexion der Wissensproduktion in den Afrikastudien.
Mit den geplanten afrikanischen Clusterzentren eröffnen wir neue Perspektiven für die Zusammenarbeit mit akademischen Partner*innen in Afrika. Der Cluster kann auf 40-jähriger Erfahrung in koordinierter Afrikaforschung in Bayreuth aufbauen. Professionelle Managementstrukturen bilden den Rahmen, in dem wir Forschung, Förderung früher wissenschaftlicher Karrieren und Gleichstellung mittels Verfahren betreiben, die auf wissenschaftlicher und administrativer Ebene beständige Qualitätssicherung garantieren. Mit seinen Maßnahmen und Governance-Strukturen strahlt der Cluster auf die gesamte Universität aus und ermöglicht dabei wegweisende Forschung auch über die Afrikastudien hinaus.